Fortsetzung Titelseite Sie haben eine Ausbildung zur Bankkaufrau erfolgreich abgeschlossen, war für Sie schon damals klar, dass Sie in das Familienunternehmen einsteigen wollen? (Falls nein, was war der Auslöser dafür) Unsere Eltern haben uns immer freie Hand gelassen, was wir lernen wollten. Es hat uns niemand in die Schiene Metzgerei „gedrückt“. Dennoch zog es zwei von uns drei Kindern doch genau in diese Richtung und auch unsere Schwester – „das dritte Glied“ – ist immer mit dabei, wenn Not am Mann ist. Der ausschlaggebende Grund für meinen Wechsel war die bevorstehende EU- Zulassung unserer Metzgerei. Da wir unter die strengen Vorschriften der neuen EU- Zulassungsverordnung gefallen sind, mussten wir unsere Metzgerei nach höchstem Hygienestandard kostenintensiv umbauen, zu dem kamen die neuen Dokumentationspflichten von Wareneingangsprüfung über Temperaturaufzeichnungen bis hin zu Trinkwasseranalysen und Abklatschproben dazu. Mein Vater sah dies jedoch nicht als Belastung, sondern als Chance. Somit habe ich mich 2009 dafür entschlossen, meine Eltern zu unterstützen und aktiv in den Betrieb einzusteigen. Was sind Ihre tagtäglichen Aufgaben in der Metzgerei? Mein Aufgabenbereich im Betrieb umfasst vor allem Marketing/Buchführung und seit August 2017 alles rund um unsere neue Filiale in Lehrberg. Meine Mutter ist für den Bereich Schulverpflegung, Catering und natürlich für unsere Filiale in Heilsbronn zuständig. Mein Vater und mein Bruder kümmern sich um die Ausbildung unserer zwei Lehrlinge und vor allem um unsere breite Palette an regionalen Wurstspezialitäten. Wie viele Mitarbeiter umfasst derzeit Ihr Team? Unser Team umfasst derzeit 18 Mitarbeiter-/innen und 2 Auszubildende zum Metzger. Können Sie uns etwas über die regionalen Spezialitäten erzählen, welche können Sie uns als Geheimtipp empfehlen? Wir wursten seit einigen Jahren schlachtwarm, d. h. ohne Glutamat, überwiegend ohne Phosphat; mit reinen Naturgewürzen, frischer Zitrone/Knoblauch statt Aromen. Zudem achten wir auch bei unserem Fleisch auf Regionalität und schlachten bei kleinen Familienbetrieben. Dennoch würde ich sagen, dass unser Geheimtipp „Frische fränkische Bratwürste“ lautet. Diese sind auf die natürlichste Art und Weise hergestellt, die man sich denken kann, nur mit Salz und reinen Naturgewürzen ohne jegliche Zusatzstoffe, aber haben einen ganz besonderen Geschmack. Welche Wurstsorten werden von Ihren Metzgermeistern selbst hergestellt? Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten. Wir stellen 95% aller Wurstspezialitäten selbst her. Wir kaufen nur einen Bruchteil zu, um unser Sortiment breiter zu gestalten. Seit mein Bruder im Betrieb ist, haben wir auch einen sehr großen Teil unseres Rohwurstsortiments auf eigene Beine gestellt. Die Rohwurstherstellung ist eine Leidenschaft meines Bruders. Sie bieten auch einen Mittagstisch an. Wie viele unterschiedliche Gerichte bieten Sie hier täglich an und wird das Angebot angenommen? Wir bieten täglich mindestens ein festes Mittagsgericht an, jedoch haben wir ab ca. 8.30 Uhr unsere Theke bereits gefüllt mit Leberkäse, Schnitzel, Bratwürste, verschiedene Braten, Fleischküchle, Gemüseschnitzel, … mit immer mindestens drei Beilagen. Somit haben wir eine Vielzahl von Gerichten, die sich unsere Kunden nach ihrem individuellen Geschmack selbst zusammenstellen können. Wir haben auf unserem Menüplan, welchen unsere Kunden über unsere Homepage, über Facebook oder die WIB einsehen können, mindestens ein Gericht, oft kochen wir spontan noch etwas dazu. Einige Gerichte wie Schlachtschüssel und Schaschlik haben feste Tage, der Rest wiederholt sich erst nach drei Monaten, somit haben wir ein breites Spektrum an Leckereien. Das Angebot wird sowohl in Heilsbronn als auch in Lehrberg ganz toll angenommen. Unsere Hauswirtschaftlerinnen sind stolz auf Ihre Hausmannskost. Haben Sie auch einen Cateringservice bzw. weitere Angebote neben Ihren Metzgereifilialen? Unsere weiteren Standbeine sind Catering und Schulverpflegung, diese Bereiche übernimmt zu 100% meine Mutter und geht darin voll auf. Neben Cateringangeboten und Beratungsgesprächen erstellt sie die Menüpläne für knapp 200 Kinder/Tag sowie unseren Mittagstisch, koordiniert Lieferungen und Bestellungen. Immer wieder feilt und ändert sie, führt Gespräche mit den Schulen, um Optimierungen zu erreichen.
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